Die Modewelt ist ein schnelllebiges Geschäft. Keine sechs Monate liegen die modernen Kollektionen in den Regalen, dann müssen sie auch schon wieder Platz machen – für neue Farben, neue Schnitte oder neue Stoffe. Was heute in ist, ist schon morgen wieder out. Und so wandern jedes Jahr massenhaft Kleidungsstücke in den Müll oder die Altkleidersammlung. Rund 112.700 Tonnen Textil-Abfall produzierten deutsch Haushalte dem Bundesstatistikamt zufolge allein im Jahr 2013. Hosen, T-Shirts, Kleider oder Röcke, an denen eigentlich nichts auszusetzen ist, außer dass Sie nicht mehr neu sind.
Damit will der DIY-Trend nun Schluss machen. Die Idee verspricht Mode-Fans das vermeintlich Unmögliche. Durch kreative Upcycling-Ideen können Fashion-Victims stetig auf der aktuellen Modewelle surfen und gleichzeitig Müllberge vermeiden. Dazu werden überschüssige Stoffe aus Industrieproduktionen, Altkleidern oder Recyclingmaterialien wie gebrauchte Fahrradschläuche oder Kaffeekapseln genutzt, um neue kreative Einzelstücke zu kreieren. Dabei verspricht Upcycling mehr als reines Wiederverwerten. Aus an sich überflüssig gewordenen Materialien entsteht Mode, die nach Avantgarde aussieht und sich hervorragend verkaufen lässt.
Dass sich der Upcycling-Trend ganz einfach zu Hause umsetzen lässt, beweist das riesige Angebot an DIY-Videos im Internet. Immer mehr Videoblogger kramen angestaubte Klamotten aus den hintersten Ecken ihrer Kleiderschränke hervor, um sie vor der Kamera mit wenigen Tricks in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Doch der Upcycling-Trend geht über Kleben und Sticken weit hinaus. Auch der Schnitt einer alten Hose oder eines T-Shirts lässt sich mit wenigen Kniffen radikal verändern. Videobloggerin DIYdori braucht lediglich eine Schere, um ihre alten Klamotten in individuelle Designerstücke zu verwandeln.
Wem Schneiden und Knoten nicht liegt, der kann genauso gut zu Textilstiften greifen oder Outfits mit neuen Knöpfen aufpeppen. Dem DIY-Trend sind keine Grenzen gesetzt. Und falls doch mal etwas schief geht: Kopf hoch. Es handelt sich ja eh um ausrangierte Kleidungsstücke.