Handschuhe nähen - Tipps und Tricks

Handschuhe selber nähen. Hier findest du Tipps zu Material, Hilfsmittel, Nähte, Verzierungen und vieles mehr.

Handschuhe selber nähen

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Material

Alle Arten von Stoff lassen sich zu Handschuhen verarbeiten. Elastische Stoffe für feine enge Handschuhe, passend für Kostüme. Handschuhe aus Leder sind robust und warm. Handschuhe aus Schaffell sind super warm und der Aufwand lohnt sich. Verwende dickeres Leder für den Winter und wenn diese gefüttert werden sollen.

Futter

Als Futter für Handschuhe werden gerne Jersey-Stoffe und Stickstoffe verwendet. Warme Fleecestoffe und Fell eignen sich für den Winter.

Bitte daran denken, den Schnitt für die Handschuhe größer zu manchen, wenn diese mit einem dickeren Stoff gefüttert werden. Auch müssen gefütterte Handschuhe nicht eng anliegen, somit hat man mehr Wärmespeicher zwischen Hand und Handschuh.

Das Futter wird meist ohne die Fingerzwischenräume genäht. Die Finger im Futter sind an den Seiten also offen und nur oben an der Fingerkuppe festgenäht. Somit ist das Futter an den Fingern nicht so dick und keine Nähte stören beim Tragen.

Nähte und Handstiche für Handschuhe

Am einfachsten lassen sich Handschuhe mit Handstichen nähen. Linien auf der Handrückseite und am Handgelenk sind leichter mit der Maschine zu nähen. Lederhandschuhe werden meist, außer bei sehr dünnem Leder, von rechts genäht. Das heißt Stoffteile links auf links legen und festnähen. Naht und Nahtzugaben sind von außen sichtbar.

Doppelter Vorstich oder Heftstich

Kleine gleichmäßige Stiche, die hinten und  vorne gleich lang sind. Lederteile links auf links legen. Kanten sollen sauber aufeinander treffen. Steche immer einen Stich von vorne nach hinten, Faden durchziehen. Dann von hinten nach vorne, u.s.w.

Wenn du mit der 1. Reihe fertig bist, nähe wieder zurück. Verwende jetzt die gleichen Löcher wie zuvor. Diese Naht wird sehr fest und haltbar und sieht aus wie eine Maschinen-naht.

Doppelter Vorstich, Sattlerstich

Überwendlichstich

Der Überwendlichstich eignet sich ebenso zum Schließen von Kanten. Zur besseren Haltbarkeit wird er doppelt genäht. Nähe zuerst eine Reihe und dann wieder zurück, so dass eine Reihe von Kreuzen entstehen. Dieser Stich kann sehr dekorativ sein, wenn er mit einem bunten Faden genäht wird.

Überwendlichstich

Grätenstich oder Hexenstich

Zum festnähen eines umgeschlagenen Randes am Handgelenk. Oder als dekorativer Stich für die Ziernähte am Handrücken oder zum festnähen eines Gummis. Anleitung siehe Hexenstich

Sattlernaht

Die Sattlernaht wird genau wie der Vorstich genäht, nur dass hier zwei Nadeln gleichzeitig verwendet werden. Eine Nadel mit Faden wird von vorne nach hinten und die andere Nadel gleichzeitig von hinten nach vorne durch das gleiche Loch gezogen. Bei der Sattlernaht wird verhindert, dass man beim zweiten Stich den Faden des ersten Stiches versehentlich durch-sticht. Wenn man gute reiß-feste Fäden verwendet, kann mit der Sattlernaht die Naht gut festgezogen werden. Die Sattlernaht wird vor allem, wie der Name schon sagt, bei sehr festem und dickem Leder verwendet. Bei Handschuhen reicht der doppelte Vorstich.

Hilfsmittel

  • Einfache Nähnadeln reichen für normale Stoffe und dünnes Leder aus. Es gibt Ledernadeln für dickeres Leder.
  • Das Garn sollte möglichst reißfest sein. Knopflochseide eignet sich gut. Es gibt auch spezielle gewachste Garne für Leder zu kaufen, diese sind aber für normale Handschuhe zu dick.
  • Das Garn wie die Nadel sollten nicht zu dick sein, damit sie noch gut durch das Leder gehen und keine großen Löcher hinterlassen.
  • Zum Zuschneiden von Leder und Fell eignet sich ein Rollschneider oder ein scharfes Teppichmesser. Eine scharfe Schere für die Rundungen.
  • Bei dickem Leder eine Lederahle zum Vorstechen der Nahtlöcher.
  • Nicht unbedingt notwendig ist ein Nahtmarkierer für Leder.
  • Fingerhut

Gestaltung des Handrückens

Die dekorativen Falten am Handrücken bringen den Handschuh in Form und geben ihm eine besondere Note. Die Ziernähte werden nach dem Einnähen des Daumens genäht, bevor der Handschuh zusammen-genäht wird.

  • Häufig sind 3 Falten am Handrücken eingenäht. Der Stoff wird dort doppelt genommen und mit doppelten Vorstichen festgenäht. Die Falten beginnen unterhalb der Finger und enden kurz vorm Handgelenk. Bei langen Handschuhen können sie aber auch den ganzen Arm hinauf reichen.
  • Du kannst auch zwei Schwünge nähen, die an den Seitennähten enden.
  • Bei dickem Leder oder bei Fellhandschuhen können die Ziernähte mit Bändern in gleicher Farbe oder einem Kontrastband mit Perlen und Federn gefertigt und geschmückt werden.

Handschuhe nähen - Ziernähte

Gestaltung am Handgelenk

Um das Handgelenk kannst du Bänder nähen, oder einen Gummi einnähen, der den Handschuh um das Handgelenk herum zusammen zieht. Häufig werden kleine Schnallen mit Druckknopf verwendet. Du kannst den Handschuh aber auch einfach so belassen.

Abschluss

Den Rand der Stoffhandschuhe kannst du nach innen unschlagen und absteppen.

Jetzt ist auch der Zeitpunkt das Futter in die Handschuhe zu nähen. Dazu wird das Futter rechts auf rechts in den Handschuh gesteckt und an der Abschluss-Kante zusammen genäht und dann gewendet.

Leder kannst du auch einfach in eine schöne Form schneiden und so belassen. Du kannst an die Ränder noch Ziernähte nähen, mit einem Kontrastfaden oder Lederband und einfachen Vorstichen.

Du kannst das Ende mit einem Stück Leder oder Stoff einfassen. Handschuhe für Männer werden meist so genäht. Kanten einfassen - bitte hier entlang

Ist der Handschuh mit Fell gefüttert, schlage die Kante nach außen hin um, damit ein kleiner Fellrand entsteht.

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Nicht vergessen!

Damit das maßgeschneiderte Kleidungsstück auch nach dem Waschen noch passt: waschen Sie den gesamten Stoff, bevor Sie ihn zuschneiden.